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Freitagsgedanken: Wandel der Sicht – Über die Veränderlichkeit der Wahrnehmung

Manchmal geschieht es ganz unmerklich: Ein Gedanke, der zuvor fest und unverrückbar schien, verliert seinen Glanz und wird schal. Eindrücke, die wir für das Letzte und Unwandelbare hielten, zeigen sich, wenn wir sie unter dem neuen Licht eines anderen Standpunkts betrachten, in einem ganz anderen Gewand. Dieses Beständige und Wanken der Urteile ist nicht bloß ein Gegenstand der Philosophie, sondern vor allem ein Kennzeichen des wahren Geistes; jenes freien Geistes, der sich nicht in statischer Erstarrung verharrt, sondern das Denken als unaufhörliche Bewegung erkennt, als eine Prozession möglicher Erkenntnisse.

Die Bereitschaft, den Gesichtspunkt zu ändern, soll nicht missverstanden werden als bloße Windigkeit oder Selbstwidersprüchlichkeit, sondern ist der rechte Weg der Selbsterkenntnis und geistigen Reife. Zahlreiche vornehme Lehrer der Weisheit haben uns belehrt, dass das wahre Erkennen Zweifel, Revision und die Kunst der beständigen Prüfung der eigenen Gedanken erfordert. Wahrheit ist kein unveränderliches Gut, sondern offenbart sich vielmehr in dem fortwährenden Gespräch des Geistes mit sich selbst und der Welt.

Diese Gesinnung erfordert großen Mut – den Mut, das Bekannte loszulassen, die Unsicherheit zu umarmen und die unerwartete Erkenntnis freudig zu empfangen. Nur so offenbart sich dem Menschen die volle Freiheit seines Geistes, fern aller Starrheit und selbstzufriedener Gewissheit.

Es gebührt uns, die Worte jener außergewöhnlichen Denkerin des 17. Jahrhunderts in Erinnerung zu rufen, Madeleine de Scudéry:

„Wer die Welt erkennt, erkennt sie immer zweimal: einmal im Licht der Zeit, dann im Schatten des Herzens.“

Dieses Zitat bringt auf den Punkt, dass Erkenntnis sowohl ein rationaler als auch ein emotionaler Vorgang ist – ein doppelseitiges Leuchten, das uns erlaubt, die Welt aus wechselnden Blickwinkeln zu erfassen, sie immer wieder neu zu deuten und den Standpunkt fortwährend zu nuancieren.

So zeigt sich, dass wahre geistige Entwicklung dort erwächst, wo wir uns erlauben, anders zu denken als gestern – nicht aus Unentschlossenheit, sondern aus dem Vertrauen, dass jeder Perspektivwechsel unser inneres und äußeres Sein bereichert.

Begreifen wir dies als Einladung zum beharrlichen, mutigen und offenen Philosophieren über uns selbst und die Welt – im Bewusstsein, dass Wandel kein Verlust, sondern Gewinn ist.

Neu!

Cogito Interruptus – Über das Ungenügen des Denkens und die Kunst, sich zu langweilen

Gestatten Sie, dass ich Sie einlade, einen Garten des Geistes zu betreten, in welchem das Denken nicht dem schnellen Triumph der Gewissheit, sondern der geduldigen Erkundung verpflichtet ist. Das Fragen entfaltet sich als eigentliche Disziplin, das Innehalten wird zur Stärke und das Fragmentarische erscheint nicht als Mangel, sondern als Quelle neuer Einsichten. Zweifel und Muße sind die vertrauten Begleiter auf diesem Weg, der weniger zur Vollendung als zur Verfeinerung des Nachsinnens führt – ein Ort, an dem das Denken seine Tiefe und Freiheit entfaltet.

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O Leser, wie oft erstaunt es mich, wenn ich in den Blättern der Vorzeit wandle und entdecke, wie wenig sich das menschliche Herz und Gemüt im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. Die Feder, geführt von Männern und Frauen voll Geist und Scharfsinn, vermag es, Wahrheiten zu künden, die, obgleich vor zweihundert Jahren zu Pergament gebracht, noch heute in unser Ohr hallen, als wären sie erst gestern gedacht.

Welch sonderbare Trauer und zugleich Wonne liegt darin, zu erkennen, dass der Mensch, so sehr er sich auch bemüht, dem Irrtum, der Eitelkeit und der Sehnsucht nach süßem Trug stets aufs Neue verfällt. Der treffliche Lichtenberg sprach:
„Vom Wahrsagen lässt sich wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.“¹
Und siehe, auch im heutigen Jahre, da die Uhren anders schlagen und die Kutschen zu Fahrzeugen geworden sind, die mit Lichtgeschwindigkeit Botschaften tragen, gilt dieses Wort unverändert fort.

So sei es denn Pflicht und Lust des Schreibenden, mit spitzer Feder und wachem Geist die Torheiten der Gegenwart zu spiegeln und zu mahnen, dass die Wahrheit – ob beliebt oder verschmäht – stets ihr Recht behält. Denn was sind wir anderes als wandernde Schatten, die, vom Lichte der Erkenntnis berührt, einen Augenblick lang sichtbar werden auf dem Gewebe der Zeit?

¹ Georg Christoph Lichtenberg: Sudelbuch J 787, 1789–1794.

Ein höflicher Wink mit der digitalen Schreibfeder

Geneigter Leser,wer sich in diese Gefilde verirrt, erblicke mit nachsichtiger Milde das unvollendete Antlitz dieser Unternehmung. Die Baukunst an diesem Orte ist, wie so vieles im Leben, ein Werk des fortwährenden Aufschubs und der heiteren Improvisation. Man möge mir die behelfsmäßige Einrichtung vergeben. 

„In der Dunkelheit der Seele flüstern die Schatten der Erinnerungen, während die Zeit unbarmherzig an den Fäden des Vergessens zieht.“ N.Kirstein

Register der distinguierten Unruhestifter

Die Erfahrung lehrt uns, dass der Mensch nicht allein von äußeren Reizen, sondern auch von inneren Beweggründen geleitet wird. Wer sich hier einträgt, folgt vielleicht nicht nur dem bewussten Wunsch nach Information, sondern auch jenen verborgenen Impulsen, die nach gelegentlicher Irritation, intellektueller Anregung und dem leisen Gefühl der Zugehörigkeit verlangen. Erwarten Sie keine regelmäßigen Gaben, sondern Mitteilungen, die dann eintreffen, wenn das Unbewusste sich meldet und das Bewusste es für mitteilenswert hält.


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